Unser erster Stall
Der Kreativität zur Haltung von Wachteln sind keine Grenzen gesetzt. Man kann sie in Kleintierkäfigen in der Wohnung halten, in Hasenställen im Garten, in Volieren oder im klassischen Stall. Bei einer Besatzdichte von bis zu 6 Wachteln pro m² findet man viele Modelle im Fachhandel, die für die persönlichen Bedürfnisse passen können.
Wir haben unsere ersten Wachteln in einem gebrauchten Hasenkäfig unserer Nachbarn gehalten.
Für uns war dies der perfekte Einstieg um die Wachteln als Haus- und Nutztier mit ihren individuellen Bedürfnissen und Besonderheiten kennen zu lernen.
Schon nach kurzer Zeit begannen wir den Käfig zu modifizieren um Probleme die wir entdeckt haben zu beheben. So mögen es Wachteln lieber geschützt als zu offen. Mit den Gitterwänden des Käfigs war jedes mal eine riesige Aufregung im Käfig sobald wir nur daran vorbei gelaufen sind, Nachbarskatze durch den Zaun geschaut hat oder die Kinder durch den Garten gerannt sind. Um für mehr Ruhe im Stall zu sorgen haben wir die Gitterseiten seitlich und hinten mit Holz verschlossen. Nun waren die Wachteln wesentlich entspannter.
Wachteln sollen nicht der unmittelbaren Witterung wie bspw Regen oder Schnee ausgesetzt werden. Da sie nur unter bzw. in den seitlichen Häusern ein Schutz gegen Regen hatten und bei schlechtem Wetter die Streitigkeiten unter den Wachteln um den besten Platz ausgefochten wurden haben wir die Verbindung von den beiden seitlichen Häusern relativ schnell ebenfalls überdacht.
Außerdem haben wir festgestellt, dass sie die Schrägen fast nie hoch laufen. Erst Jahre später haben wir herausgefunden warum. Durch das große Schutzbedürfnis der Wachteln laufen sie niemals eine Leiter oder Treppe hoch die keine seitliche Begrenzung hat. Verwendet man zum Verbinden von zwei Ebenen also nur ein Brett, werden sie dieses niemals benutzen. Mit mindestens einer Seitenbegrenzung und einer Oberfläche auf der sie nicht rutschen (bspw. kleine Hölzer die quer aufgenagelt werden und somit eine Leiter ergeben) kann jedoch eine Haltung in mehreren Ebenen funktionieren.
Wir bemerkten zudem sehr schnell, dass so ein Käfig sehr hübsch aussehen kann, jedoch nicht unbedingt praktisch ist. So sind für die Entnahme der Eier viele Klappen zu öffnen und manche Stellen auch unter größten akrobatischen Darbietungen schwer zu erreichen. Insbesondere zur Reinigung des Käfiges vergrößerte sich dieses Problem immens. Zudem wurden bei jeder Reinigung durch das öffnen und schließen der vielen Klappen die Wachteln im Stall hin und her gescheucht. Wenn man dann einmal nicht aufgepasst hat ist die eine oder andere Wachtel auch mal entwischt, sodass wir mit Decken bewaffnet durch den Garten geschlichen sind um unsere gefiederten Freunde wieder in ihren Käfig zu bugsieren. Diese ständige Unruhe die wir bei den Wachteln somit verursacht haben hat nicht zum Zahmwerden beigetragen.
Irgendwann haben wir uns dann die Frage gestellt: wollen wir weiterhin Wachteln halten? Wenn ja wie viele? Und wie soll das dann aussehen?
Wir haben aus unserem ersten Wachtelstallversuch folgende Schlüsse gezogen:
- Wachteln sollten Bereiche haben in denen sie komplett geschützt sind und sich verkriechen können.
- Die Behausung muss so angelegt sein, dass sie nicht von Wasser von oben durchnässt oder durch fließendes Wasser infolge starken Regens im Schlamm stehen.
- Nach Möglichkeit sollten Wachteln auf einer Ebene gehalten werden. Ist die Haltung in mehreren Ebenen notwendig sind die Verbindungen zwischen den Ebenen rutschfrei und mit Seitenwänden auszuführen. Ebenfalls sollte auf jeder Ebene Futter und Wasser zur Verfügung stehen.
- Der Käfig muss leicht zu reinigen sein. Dies bedeutet, dass er entweder komplett zu öffnen oder begehbar sein muss.
Mit ein bisschen Handwerklichen Geschick entschieden wir uns daraufhin einen eigenen Stall nach unseren Vorstellungen zu bauen.
Ein Kommentar
Jorka
Danke schon wieder für diese sehr wertvollen Tipps!!!